Was ist Farbe?!
Kunstschaffen ohne Bewusstsein ist keines.
Die stummen Maler, deren Worte versagen im Meer von Licht!
Dazu zähle ich auch mich.
Doch Bewusstsein muss sich an Worten bilden-
sonst schwimmt Maler und lässt sich treiben
in seichten Gewässern des Kunstgeschmacks;
Bis er hart anstößt an der Frage:
“Was willst Du“.
Dies kann lange dauern. Dies kann heftig und schmerzhaft sein,
aber daran kommt kein Künstler vorbei.
Das Bewusstsein selbst tut nicht weh-
es heilt, macht weit und trägt uns ins offene Meer.
Unter der Tiefe leuchten noch tiefere Tiefen
und hinter dem Himmel kreisen andere Himmel.
Was ist Schönheit?
Was ist Wahrheit?
Was ist gute Malerei?
Was ist Farbe?
Was ist Dein Wille?…..
ohne Bewusstsein ein Weg des Scheiterns,
tastend im Dunkel–
doch sicher geführt vom Licht
und guten Lehrern.
Malerei geschieht aus dem Einen ewigen unendlichen Licht,
das sich durch Farbe in Freude verwandelt.
Farbe und Freude können nur im inneren Licht
und durch das innere Licht gesehen werden,
das die Dunkelheit erleuchtet und das aus einer einzigen Quelle stammt.
(z.B. : was in mir sieht dieses Lächeln als Licht?)
Malerei ist für mich ein sehr innerlicher Weg,
den grenzenlosen Lichtatem der Schöpfung im Dunkel und der Dichte der Welt zu sehen.
Dies braucht eine Lebensspanne. Bei mir.
Deshalb ist Malerei die Freiheit, aus dem Inneren sehen zu lernen,
die Freiheit zu lieben,
was im Licht gesehen werden kann,
innen wie außen,
es ist gleich;
Es ist dasselbe.
Der Bewusstseinsschritt der Abstraktion ist aus diesem Grund so wichtig und unverzichtbar.
Wenn er gegangen wurde, ist es gleich, woher die malerische Inspiration stammt.
So gesehen ist Malerei für mich keine Parallelwelt zur Natur,
keine Parallelwelt zur Realität,
keine verrückte Traumwelt für Unangepasste,
sondern ein konsequenter Schulungsweg zur Lichtpräsenz,
die Jetzt Hier im Kunsterschaffenden wie im Kunstempfangenden ( ist dann auch dasselbe)
wie im Kunstwerk IST.
Von unter den Wolken aus gesehen ist Kunst die unsichtbare Brücke,
die uns mit Leichtigkeit in den Geist trägt.
Jeden. Alle. Uns.
Voraussetzung ist zu akzeptieren,
dass wir nicht wissen ,
was Farbe ist,
solange wir nicht unser Selbst als Sein im Licht begreifen können.
Wir müssen die Schmetterlinge, alles Lächeln, alle Kinderaugen, jede Versöhnung,
all diese Lichtaugenblicke ernsthaft befragen,
denn jedes Kind weiß, was Farbe ist,
bevor unser Bewusstsein die Farbe an Formen festschraubt, verdübelt, mit Sekundenkleber
und Zwingen doppelt verleimt und sagt:“Hier kommst Du nicht mehr raus! So ist die Realität!“
Lächeln können,
weil es die Freiheit doch gibt*****
aber zunächst nur wenig
und nur im Bewusstsein
und nur wenn man über die Brücke geht
die ins unendliche Meer von Licht…….
Für Svenja, 23.08.2015